Der Begriff HSP (hyper sensitiv person, hochsensitive Person) wurde 1996 von Elaine N. Aron geprägt.
Zwischen 15% und 20% der Menschen sind Hochsensitiv. Hochsensitivität (HS) ist vererbt. Nach schweren Traumata kann es ebenfalls zu einer erhöhten Sensitivität kommen, die sich allerdings, nach Bearbeitung des Traumas, wieder verringert. Die Merkmale von HS sind schon in der Kindheit stark ausgeprägt. In der Pubertät sind sie, durch die veränderte Hormonproduktion, oft nicht direkt offensichtlich.
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Viele HSP erzählen, dass sie, je älter sie werden, noch sensitiver werden.
Laut Aron sind rund 70% der HSP introvertiert, der Rest extrovertiert.
HSP kann man, in dem Sinn, nicht diagnostizieren, es ist keine Krankheit sondern ein Wesensmerkmal. HSP gibt es immer schon. Man könnte sagen, sie waren verantwortlich für den Fortbestand unserer Spezies. Durch ihre Fähigkeit Dinge viel früher und intensiver wahr zu nehmen, sei es spüren, riechen, schmecken, hören, sehen, konnten sie Gefahren, welcher Art auch immer, als Erste erkennen. Sie hatten in Völkern, Stämmen oder Gruppen eine besondere Stellung, da man sich ihrer Fähigkeiten und des positiven Nutzens für die Gemeinschaft, bewusst war. Interessanter Weise kommt dieses Thema jetzt auch wieder in Unternehmen auf, die erkennen, das HSP sehr viel für die Gemeinschaft und damit auch dem Erfolg eines Unternehmens tun können.
Aber wieder zurück zur Wissenschaft. HSP haben keine besseren 5 Sinne wie „normal“ fühlende, aber ihre Sinnesverarbeitung ist intensiver. Wenn man zum Beispiel in einem Raum mit vielen Menschen zusammen ist kann man sich normalerweise mit einer einzelnen Person unterhalten und blendet den Rest aus. Das können HSP so gut wie gar nicht. Sie nehmen alle Gespräche im Raum wahr und verarbeiten diese, auch die nonverbalen, winzigsten Zeichen der Körpersprache. Wenn einem das bewusst ist, ist es nicht mehr verwunderlich, dass solche Situationen jetzt nicht zu den Lieblings-Ganztages-Beschäftigungen von HSPs gehören. Es ist wahnsinnig anstrengend. Mir wurde schon gesagt, „Na ignoriers halt.“ Ha ha, können vor Lachen! Das geht eben nicht. Deshalb sind ruhige Auszeiten so wichtig.
Laut Studien von Jerome Kargan haben HSPs eine höhere Konzentration von Noradrenalin im Blut. Das ist ein Neurotransmitter, ein Steuerelement unseres vegetativen, von uns nicht bewusst beeinflussbaren, Nervensystems. Das erhöhte Noradrenalin ist somit verantwortlich für diese extrem intensive Reizverarbeitung. Dadurch ist unser Körper auch ständig auf „Empfang“ und „gib Acht“ eingestellt, was wiederum zu einer schnelleren Ausschüttung von Adrenalin führt. Schüttet man nun zu oft Adrenalin aus, ohne Regenerationspausen, bildet der Körper Cortisol, unser liebes Dauerstresshormon. Während sich Adrenalin noch in wenigen Minuten wieder abbaut, braucht Cortisol Stunden bis Tage.
Das zeigt wiedermal, wie wichtig für HSP Entspannung und Ruhephasen sind.
Wer neugierig auf noch mehr Fakten der Wissenschaft ist liest nächste Woche einfach weiter. Wer sich mit diesen ganzen Dingen auch im Detail befassen will, der ist herzlich eingeladen meinen Workshop zu besuchen. Die Termine dafür werden demnächst veröffentlicht. Ich freu mich jedenfalls schon auf euch!
Herzliche Grüße
Moni
#HSP#fakten#noradrenalin#adrenalin#cortisol#entspannung#ruhepausen