Akzeptiert ihr euch selbst, alle die ihr hochsensitiv seid? Akzeptiert ihr Menschen die wenig sensitiv sind? Akzeptieren euch die nicht so sensitiven Menschen?
Meines Erachtens sollte man die verschiedenen Ausprägungen der Sensitivität genauso als gegeben hinnehmen wie zum Beispiel die Körpergröße, die Größe der Füße, den Knochenbau, etc. Einfach all das, was einen Menschen, zumindest äußerlich mal, ausmacht.
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Keine Große wird zu einer Kleinen sagen, „Geh bitte, sei doch nicht so klein, wachs doch bitte, deine Größe ist doch lächerlich.“ Sicher, irgendwer wird immer mal auch darüber ein blödes Kommentar schieben, aber niemand wird erwarten dass man jetzt als kleine Person sich zwingt zu wachsen, äußerlich meine ich.
So, nun zur Sensitivität! Wie ist es damit, „Geh bitte, sei nicht so angrührt!“, „Du Sensibelchen, ist doch lächerlich dass dir das so zu Herzen geht.“, oder „Du musst härter werden sonst kommst du nie voran!“ Kommen euch solche Sprüche bekannt vor? Mir auch!
Ganz neurowissenschaflich gesehen ist auch die Sensitivität, wie so vieles, normalverteilt. (Siehe Studien von LIONETTI ET AL., 2018; PLUESS ET AL., 2018).Das bedeutet, dass es ein großes Mittelfeld mit Menschen mit einer mittleren Sensitivität gibt und jeweils um einiges kleinere Randfelder mit sehr niedriger und sehr hoher Sensitivität. Wobei, wenn man von den geschätzten Zahlen von rund 20% Hochsensitiven in der Bevölkerung ausgehen ist die Gruppe ja nicht mal so klein. Die Grenzen zwischen diesen Einstufungen sind natürlich fließend.
Also, worauf ich hinaus will: Weshalb macht die Akzeptanz halt vor der Sensitivität, weshalb sollten da alle gleich ticken? Weshalb nehmen wir die inneren Strickmuster der Persönlichkeit nicht genauso an wie die Äußerlichen? Weshalb versucht man viele von uns von klein auf, auf Härte zu erziehen. Nur nicht zu emotional sein, nur nicht zu viele Emotionen zeigen.
Eine These von mir ist, dass es in unseren Breiten generell etwas verpönt ist Gefühle offen zu zeigen und offen anzusprechen. In südlicheren Ländern habe ich das ganz anders kennen gelernt und habe das sehr schön gefunden.
Weitere These meinerseits ist, dass Menschen mit wenig gelebten Emotionen vielleicht leichter zu führen sind in der Wirtschaft, keine Ahnung. Obwohl wenn ich da an Schilderungen von Meetings denke, Emotionen sind da auch oft dabei, sehr lautstarke, aber meist negative Hau drauf Emotionen. Das führt jetzt aber zu weit, das ist eine ganz andere Geschichte 😉
Zurück zum eigentlichen Thema: Denkt mal darüber nach weshalb Akzeptanz, und zwar von allen Seiten her beim Thema Sensitivität oft so schwierig ist: müsste es doch nicht sein, oder?
Herzliche Grüße
Moni Bock
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