Eigentlich, so sagt man, dürfte die Hummel gar nicht fliegen können. Begründung: sie passt nicht in die Gesetzmäßigkeit der Aerodynamik. Diese Annahme geht zurück auf die 1930er Jahre. (Für Neugierige, bitte hier klicken).
Mittlerweile haben Forschungen ergeben, dass das eine falsche Annahme war.
Ein Glück für die Hummel, dass sie von Gesetzmäßigkeiten keine Ahnung hat, denn sonst würde sie vielleicht heute noch am Boden sitzen und sich bemitleiden, weil ihre Flügel so klein sind, ihr Körper so dick und sie deshalb nicht fliegen kann. Außerdem denke ich wäre sie verhungert, aber das nur am Rande.
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Mit dem Thema, sich selbst und andere durch Annahmen einengen, habe ich mich auch im Beitrag „Wie Hund und Katz“ beschäftigt. Als meine Jüngste ihn gelesen hatte meinte sie: „Das erinnert mich an die Sache mit der Hummel und dem Fliegen, schreib doch auch darüber!“
Bitte schön, der Wunsch kann erfüllt werden.
Die Wahrheit ist relativ und liegt eindeutig im Auge der BetrachterIn. Wahrheit ist für uns das, was wir, ganz persönlich, als wahr annehmen. Für mich gibt es eine klare Differenzierung von Wahrheit und Realität. (Das bitte schön bezieht sich nicht auch wissenschaftliches Fachvokabular, sondern auf mein persönliches Wording!). Real sind für mich messbare Fakten, eindeutig belegbare Dinge.
Wie kommen wir nun zu unserer Wahrheit? Einerseits durch persönliche Erfahrungen und andererseits durch Informationen aus unserer Umwelt. Wenn wir oft genug gesagt bekommen, dass wir zum Beispiel für Mathe zu blöd sind, werden wir es irgendwann glauben und es als Wahrheit akzeptieren. Wenn wir persönlich eine schlechte Erfahrung gemacht haben, sagen wir mal bei einer Begegnung mit einem Hund, kann es sein, dass wir daraufhin generell Hunde nicht mögen. Wir glauben auch oft unüberprüft Dinge, die uns gesagt werden.
Standardsatz: „Das kann so nie was werden!“
Es kann passieren, wenn wir so dreist sind diese Aussage zu hinterfragen bemerken, dass sie auch vom Überbringer dieser Nachricht nicht überprüft wurde. Es somit keinen messbaren Beweis gibt, dass es so nicht funktioniert. Weiters besteht die Möglichkeit, dass es sich nur um eine persönliche Erfahrung des Überbringers handelt, die in diesem einen Fall auf ihn tatsächlich, aus welchen Gründen auch immer, zugetroffen hat, aber keineswegs auf uns zutreffen muss.
Bevor man sich also selbst etwas verwehrt, sollte man persönlich nachprüfen ob es wirklich nicht geht. Gründliche Recherche kann hier nicht schaden.
In manchen Dingen empfiehlt es sich auch es einfach zu machen und zu schauen wie weit man kommt. Man kennt das ja auch aus dem Projektmanagement. Es gibt Projekte die sind von A-Z durchgeplant noch bevor der Startschuss fällt und andere entwickeln sich erst während des laufenden Projekts. Agiles Projektmanagement ist hierfür der Fachterminus. Heißt nichts anderes, als dass das Ziel des Projektes im Großen und Ganzen feststeht, der Weg dorthin aber noch ziemlich offen ist. Stück für Stück nähert man sich dem Ziel und hält immer wieder inne um zu schauen wie es bis jetzt geklappt hat und wie man auf Grund der bisherigen Ergebnisse weitermachen kann.
Leider passiert es in unserer Gesellschaft immer wieder, dass den Kindern der angeborene Entdeckerdrang und die natürliche Neugierde aberzogen werden. Wo kämen wir denn da hin wenn sich jeder so seine eigenen Gedanken machen würde, also wirklich.
Hier ein paar Zitate zum Thema UNMÖGLICH:
- „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ – Hermann Hesse
- „Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen, dass man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.“ – Arthur C. Clarke
- „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ – Che Guevara
Ich denke es ist in vielen Dingen besser etwas zu versuchen und im schlimmsten Fall zu erkennen, dass es nicht funktioniert, als es nicht zu versuchen und sich immer wieder zu fragen ob es nicht doch gegangen wäre.
Um wieder auf die Hummel zurückzukommen, es gibt ein entzückendes Kinderbuch von Britta Sabbag, Maite Kelly und Joelle Tourlonias: „Die kleine Hummel Bommel“. Es bringt das Thema „trau dir etwas zu“ gut auf den Punkt.
Herzliche Grüße
Eure Moni Bock
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