„Alle Jahre wieder………“ tönt es aus allen möglichen Lautsprechern, obwohl durch Lockdown, nicht durch alle Kaufhäuser. „Äh, denke Weihnachten war letztes Jahr auch um diese Zeit.“ lautet der schwarzhumorige Kommentar meines lieben Mannes als ich feststelle: „Huch! Es ist nicht mehr viel Zeit bis Weihnachten.“ Kalender lesen kann ich schon, klar, aber dennoch erwischt´s mich jedes Jahr aufs gleiche. Und ich lieeeeeeebe Weihnachten.
Vor einiger Zeit bin ich über einen Artikel gestolpert mit dem Titel „Wer früh für Weihnachten schmückt, ist glücklicher“, so zumindest die Meinung einiger Psychologen.
Ich beginne mit der Deko so um Mitte November rum, dann hab ich länger was von ihr. Ich mag dieses Kitschzeug (O Ton meines lieben Mannes) und die Lichterketten am Fenster und am Stiegengeländer und, und, und. Ob ich glücklicher bin dadurch, dass ich schon im November die Keramikschneemänner aus ihrer Verbannung am Dachboden befreie? Keine Ahnung, ist aber auch egal. Für mich sind es auch irgendwie Wegweiser im Jahreskreis. Etwas, auf das man sich verlassen kann, eine schöne Tradition, die sich einmal im Jahr wiederholt.
Wie man sieht bereite ich mich ja schon rechtzeitig auf das große Fest vor, plane schön brav alles, überlege womit ich meinen Lieben eine Freude machen kann, schreibe Menüideen für das Festmahl. Klingt doch sehr nach toller Organisation, ja, klingt so.
Und dann schau ich auf den Kalender und merke: „Huch! Es ist nicht mehr viel Zeit bis Weihnachten.“ Und ich wollte doch noch so viel machen. Ich bin ja der kreative Typ und erfülle Wünsche ans Christkind sehr gerne auch an der Nähmaschine und dergleichen und das braucht halt ein bissl Zeit. Aber ich mach es sehr, sehr, sehr gerne. Man könnte sagen, es ist eine meiner Leidenschaften!
Man kann also sagen, meine Tage sind ausgefüllt, Kekse backen nicht vergessen. Muss einfach sein, ohne wär´s für mich kein Weihnachten.
Und dann, ein Anruf. Meine liebe Mama. Und sie fragt ganz harmlos: „Was wünscht DU dir eigentlich?“ Und ich habe darauf keine Antwort, das war in meinem Kopf einfach nicht drin! Beide kringeln wir uns vor Lachen und stellen fest, ich sollte doch auch mal an mich denken beim Thema Christkinderl. Ich gelobe Besserung, wie jedes Jahr.
Für Hochsensitive kann die Weihnachtszeit inklusive Fest eine ganz schöne Herausforderung sein:
1. Man kann sich den Termin nicht aussuchen
2. Die Erwartungshaltungen der Familienmitglieder
3. Wahnsinnig viele Menschen auf den Straßen, beim Einkaufen (heuer, durch Corona, ein bissl weniger)
4. Überall Lichter, Musik, und auch sonst gefühlt viel mehr Reize als das restliche Jahr über
5. Die Medien suggerieren auch ganz fleißig was alles zu einem perfekten Weihnachten dazugehört
Für mich ist Weihnachten eine schöne Zeit. Sicher, ich habe viel zu tun, aber die Dinge mache ich gerne und aus eigener Entscheidung heraus. Niemand zwingt mich. Ja, ich gerate zeitlich jedes Jahr auch ins Trudeln, ein bisschen halt. Aber ich erfang mich schnell wieder.
Mein hilfreiches Motto: Wenn es sich ausgeht ist es gut, wenn nicht auch wurscht.
Ich bin weit davon entfernt mir perfektionistische Auflagen zu erstellen und mich damit fertig zu machen. Und niemand ist mir deswegen böse, ich mir auch nicht.
Mein hilfreiches Gadget: Listen, Listen und nochmals Listen, digital und analog.
· Listen was sich wer wünscht beziehungsweise womit ich ihn beglücken werde (sehr wichtig, da ich berühmt berüchtigt dafür bin einige Tage bis Wochen später noch ein Geschenk im Kasten zu finden an das ich gar nicht mehr gedacht habe; die beschenkte Person freut sich dann aber auch noch darüber)
- Listen was wir Essen werden
- Sich daraus ergebende Einkaufslisten
- Liste was noch alles prinzipiell zu tun ist bis zum Fest
- Liste was am 24. noch zu tun ist
Gerade diese Listen wirken auf manche Menschen abschreckend, so durchorganisiert, so perfektionistisch. Für mich sind sie das, woran ich mich anhalten und orientieren kann damit ich die Übersicht behalte. Ich gebe zu, ohne diese Listen wäre es mir einfach zu viel, also Weihnachten und das ganze Drumherum, obwohl ich es liebe.
Für eine HSP sind die alltäglichen, vielfältigen Reize ja schon oftmals sehr ermüdend und anstrengend und dann kommt noch so ein Fest auf sie zu.
Durch diese Listen lagere ich das Ganze aus meinem Kopf aus und so kann ich diese Zeit genießen und finde sie nach wie vor schön.
Und ich freu mich riesig auf die Weihnachtsfeiern mit der Familie, durch Corona heuer ein wenig anders, dennoch schön.
Einen ganz tollen Tipp habe ich noch für die Vorweihnachtszeit. Lisa Keskin und Monika Lexa haben gemeinsam mit ihrem Team an angehenden GhostwriterInnen einen wunderbaren Adventkalender geschaffen. Geschichten für Große und Klein, lustig, herzerwärmend, rührend. Es gibt sogar auch ein Ausmalbild und ein Memory zum Spielen.
Schaut rein, es wird euch gefallen!
Herzliche Grüße und eine entspannte Vorweihnachtszeit
Eure Moni Bock
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